Draussen
Über die Aufführung
Zwei Selbstexperimente
Anfang der 2000er-Jahre: Eine junge und erfolgreiche Frau will ihrem oberflächlichen Leben den Rücken kehren. Um der Gesellschaft zu entfliehen, beschliesst sie, ein Jahr lang zu schlafen. Mit einem Medikamentencocktail schickt sie sich selbst auf eine Insel der Seligen und nimmt nur noch gelegentlich und im Dämmerzustand am Leben teil.
Im Jahr 1845 bricht ein junger Mann in die Wälder von Massachusetts auf, um aus seinem bisherigen Leben auszusteigen. In einer selber erbauten Blockhütte an einem See lebt er zwei Jahre lang fast vollkommen abgeschieden ein einfachstes Leben. Sein Ziel war es, mehr Zeit zu haben für lesen, schreiben, nachdenken oder die Natur erkunden.
In «Draussen» heften sich 11 Performer*innen an die Fersen dieser beiden Aussteiger*innen und versuchen für einen Moment durch ihre Augen zu sehen. Sie befragen sie zu ihren Gründen, radikal neue Formen des Lebens auszuprobieren und bringen diese in Zusammenhang mit eigenen Phantasien und Gedanken zum Aussteigen aus dem Alltag, aus der Gesellschaft. Ausgangspunkte für das Selbstexperiment auf der Bühne bilden dabei der Essayband «Walden» (1854) und der Roman «Mein Jahr der Ruhe und Entspannung» (2019).
Kursleitung und Konzept
Corina Liechti und Isabelle Zinsmaier
Spiel
Sara Bolliger, Sven Bratschi, Anna Maria Cicerone, Tiziano Degen, Elias Leuenberger, Ambra Jil Maissen, Frédéric Panchaud, Finn Reist, Basil Schnellmann, Mara Theus, Rosa Zimmermann
Bühne und Kostüm
Linda Rothenbühler
Projektionen
Rosa Zimmermann
Oeil extérieur Martina Mutzner, Petra Fischer
Produktion Junges Theater Graubünden
Koproduktion Theater Chur
Aufführungen
07./08./09. April 2022, Postremise Chur
© Fotos: Avi Sliman